Tormann-Legende Helge Payer

„Die Null muss nur bei Coke zero stehen“

 

Tormann-Legende Helge Payer im Zero-Hero-Gespräch

Die Null hat für Fußballtorhüter eine besondere Bedeutung im Idealfall steht sie nach 90 Minuten. Wir haben den ehemaligen Rapid- und Nationalteam-Tormann Helge Payer zu einem Gespräch über die Null, Ernährung und seine Genussmomente gesprochen.

 

Sport und Bewegung stehen im Mittelpunkt vom Coke Zero Hero Projekt. Kannst du mir etwas über deine persönliche sportliche Reise erzählen und wie du zum Sportler wurdest?

Ich war als Kind eigentlich immer am Fußballplatz. Das habe ich vor allem meinem Vater zu verdanken, der selbst Torwart war. Ihm habe ich bei seinen Spielen zugesehen und hinter dem Tor stehend angefeuert. Er war es auch, der mich das erste Mal mit in ein Stadion genommen hat, das Rapid Stadion. Dort habe ich als Fünfjähriger einen 6:3 Sieg von Rapid gegen die Austria miterlebt und meinem Papa angekündigt, dass ich da unten einmal spielen will. Danach hat sich für mich alles nur noch um Fußball gedreht. Für mich war es die Vision und das Ziel irgendwann einmal in diesem Stadion zu spielen. Diese Vision habe ich danach nicht mehr hinterfragt und mir jeden Tag unbewusst und bewusst vor Augen geführt. So bin ich zum Sport gekommen. Fußballspielen war und ist für mich immer mit Freiheit verbunden. Das ist vielleicht auch auf die Torwartposition zurückzuführen, bei der man ja auch oft fliegt und dadurch das Gefühl von Freiheit bekommt.

 

Das Motto lautet "Die Null muss stehen". Wie spiegelt sich dieses Motto in deiner sportlichen Karriere und deinem Lebensweg wider?

Aus meiner Sicht muss die Null nur bei Coke Zero stehen. In meinem Leben versuche ich immer das Muss mit einem Darf zu ersetzen, weil ich glaube, dass ein Muss hinderlich für viele Ziele ist. Ein Darf verbindet man mit positiven Emotionen. Bei einem Muss schwingt immer eine gewisse Schwere mit.

 

Gab es Momente, in denen du persönliche Hindernisse überwinden musstest?

Hindernisse und Umwege gehören zwingend zu einem Leben dazu. Egal, welche Karriere in welchem Beruf man hernimmt. Wenn man sich das visualisiert, sieht man immer ein Auf und Ab. Ich verwende hier gerne zur Veranschaulichung den Vergleich mit einem Aktienkurs. Mit einer Vision und einem Ziel vor Augen sind Hindernisse auf eine gewisse Art und Weise auch positiv zu betrachten, weil man daraus immer etwas lernt und sie einen weiterbringen.

 

Coke Zero ist bekannt für seine Null Kalorien. Welche Rolle spielt Ernährung in deiner sportlichen Leistungsfähigkeit, und wie hast du gelernt, die Balance zwischen Genuss und Gesundheit zu finden?

Heutzutage spielt die Ernährung eine viel wichtigere Rolle als noch in meiner aktiven Karriere. Und zu meiner Zeit war es schon wichtiger als in der Generation davor. Das ist dem Wissen und der Relevanz rund um das Thema zu verdanken. Ich versuche mich immer bewusst zu ernähren und zu bewegen. Sobald ich mehr zu einem Thema weiß und es relevant für mich ist, will ich es auch schaffen, das bewusst in meinen Alltag zu integrieren. In der Praxis sieht es dann so aus, dass ich mich sehr ausgewogen ernähre. An bestimmten Tagen gönne ich mir aber eine Pizza mit einer Coke Zero und freue mich wirklich darauf, weil es eine Art Belohnung für mich darstellt. So schaffe ich es, die Balance gut zu halten.

 

Du hast eine beachtliche sportliche Karriere hinter dir und dabei Hürden überwunden. Gab es eine besondere Herausforderung oder einen Rückschlag, den du auf deinem Weg zur Spitze erlebt hast? Wenn ja, wie bist du damit umgegangen?

Ja, natürlich! Am Höhepunkt meiner Karriere das Aus vor der EURO 2008 in Österreich, die ich aufgrund einer Thrombose im Bauchraum verpasst habe. Dabei wurde mir von einigen Ärzten Schlimmes prognostiziert. Ich habe mich aber auf die positiven Stimmen gestützt und es so gemacht, wie ich es damals schon als Fünfjähriger im Rapid Stadion gehalten habe. Ich habe mir die Vision geschaffen, in sieben Monaten wieder Fußball zu spielen und mich daran festgehalten. Diesen intuitiven Zugang habe ich als Kind natürlich nicht bewusst angewendet. Jetzt versuche ich diesen bewusst in mein Leben einfließen zu lassen und habe daraus mehr oder weniger mein Motto entwickelt – von gewusst zu bewusst.

 

Das Zero Hero Projekt soll Menschen dazu inspirieren, ihre eigenen Ziele zu erreichen und Hindernisse zu überwinden. Welche Botschaft oder welchen Rat möchtest du an Menschen weitergeben, die sich in ihrer sportlichen oder persönlichen Entwicklung verbessern möchten?

Zuerst einmal müssen sie eine Vision haben und ihre Ziele auch definieren. Ab diesem Punkt geht es aus meiner Sicht um den Fokus, der sich immer nur auf ein Ziel richten kann. Man kann nicht gleichzeitig nach links und rechts schauen. Und genauso verhält es sich mit einem Ziel und einer Vision. Sei es jetzt als Fünfjähriger, das Ziel einmal bei Rapid zu spielen, oder als Profi, das Ziel in sieben Monaten wieder fit zu sein. Man muss seinem Ziel alles unterordnen. Das so oft zitierte Multitasking ist hier kontraproduktiv. Um deine Ziele zu erreichen, brauchst du den richtigen Fokus. Nach diesem Motto – folge deinen Träumen – sie kennen den Weg.

Portrait von Payer mit Fußballspieler

Fotos: Rene Hundertpfund


Wie hat dich deine sportliche Laufbahn als Person geprägt? Welche Werte oder Eigenschaften kannst du auch im täglichen Leben nach wie vor nützen?

Die wohl wichtigste Eigenschaft für mich persönlich ist Authentizität und Ehrlichkeit. Ich glaube nur dann spürt dein Gegenüber, woran er ist und reagiert auch dementsprechend. Sobald ich in meiner Karriere etwas überspielt habe, sei es Nervosität oder Angst, war ich nicht authentisch und es war schwierig eine Topleistung zu erbringen. Wo sich auch die Brücke zur Wirtschaft schlagen lässt und worum es auch bei meinen Vorträgen als Speaker oftmals geht, ist es im Hier und Jetzt zu sein. Diese Aussage wird oft als Floskel abgetan, hat aber eine enorme Wichtigkeit. Ebenso ist es, dass die Spieler von Spiel zu Spiel schauen. Es kann keiner mehr hören, aber es steckt sehr viel Wahrheit in diesem Satz.

 

Man hört vor allem im Fußball oft, dass es wichtig ist eine gute Stimmung in der Kabine zu haben. Wie wichtig ist das Teamgefüge für einen Profisportler?

Dazu habe ich eine ganz klare Antwort. Ich durfte dreimal Meister werden mit Rapid. In dieser Zeit waren wir nicht immer die beste Mannschaft, aber wir waren die eingeschworenste Truppe. Und zwar deshalb, weil die Stimmung in der Kabine positiv war und die richtige Energie vorhanden war. Jeder ist für den anderen den letzten Meter gelaufen und hat alles gegeben. Das ist entscheidend im Sport und ist für den sportlichen Erfolg im Team unabdinglich. Hier lässt sich auch die Brücke zur Wirtschaft schlagen und genau das thematisiere ich intensiv in meinen Workshops.

 

Abschließend. Was gönnt sich ein Profisportler in Genussmomenten? Was kommt bei dir in so einem Moment auf den Tisch?

Das wissen in erster Linie meine Familie und meine besten Freunde. Aber wenn ich irgendetwas auf eine einsame Insel mitnehmen dürfte, wäre es ein frischer Marmorkuchen. Wenn es aber nicht auf eine einsame Insel geht, schwöre ich tatsächlich auf den Mix - Pizza und Coke Zero. Diese Kombination begleitet mich schon lange. Generell versuche ich so gut es geht nach der 6/7 Formel zu leben. Wenn man sich sechs Tage die Woche gut ernährt, darf man sich am 7 Tag auch mal etwas vergönnen.