Was haben soziale Unternehmer:innen, der Get active Social Business Award und SMS-Nachrichten gemeinsam? Sie sind voller Abkürzungen, die man auf den ersten Blick nicht immer eindeutig entschlüsseln kann. Nicht wenige Menschen, die früher ihre Textnachrichten mit hdl beendet haben, schreiben noch diese Woche SROI in den Betreff einer Email.
Doch was genau bedeuten die ganzen Begriffe rund um soziale Unternehmen genau? Und was bedeutet es eigentlich, wenn man sich selber als Sozialunternehmer:in versteht? Diese und weitere Fragen werden jährlich beim Get active Social Business Award Coaching Wochenende in Stegersbach geklärt.
Sie kümmern sich um soziale Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Teilhabe. Dennoch kämpfen sie stets mit Finanzierungslücken, Inflation und hohen Energiepreisen. Für Sozialunternehmen gehören solche Widersprüche zum Alltag. Entscheidend ist deshalb nicht nur das Geschäftsmodell, sondern auch das richtige Mindset: Ohne mentale Stärke lassen sich die größten gesellschaftlichen Aufgaben kaum bewältigen.
Nora Tödtlinger-Musenbichler, Präsidentin der Caritas Österreich, setzt genau hier mit Ihrer Eröffnung des Wochenendes an. Als ehemalige Finalistin des GASBA hat sie die Social Business Welt mittlerweile von allen Perspektiven kennengelernt und weiß, dass eine starke Mentalität so gut wie allen externen Hindernissen trotzt. Nach einem herzlichen Willkommen von Sonia Dimogli, Country Managerin Coca‑Cola Österreich, gab es weitere Impulse von Lukas Wurzinger. Als Teil des Teams von Benu Bestattung weiß er, welche Herausforderungen sich Unternehmer:innen stellen, wenn sie einen bereits etablierten Markt mit zeitgemäßen Tools und Praktiken aufmischen wollen.
Das Herzstück des Wochenendes bildeten die individuellen Coaching-Sessions. Expert:innen aus den Bereichen Recht, Wissenschaft, Finanzierung, Strategie, Wirkungsmessung und Kommunikation nahmen sich Zeit, um auf die spezifischen Fragen der Finalist:innen einzugehen. In einem „Speed-Dating“ Setting konnten sich die Finalist:innen selber aussuchen, von welchen Coaches sie sich maßgeschneiderten Input auf Ihre Fragen holen. Diese Bandbreite an Unterstützung ist eine der Stärken des Get active Social Business Awards.
Christian Horak von EY-Parthenon führte durch den Schwerpunkt Businessplan und Impact-Orientierung, während Stefan Radel von usePAT seine wichtigsten Learnings aus den vergangenen Jahren teilte.
Neben dem Fachwissen spielte auch die persönliche Motivation eine zentrale Rolle. Der Paralympics-Medaillengewinner, Speaker und ORF Moderator Andreas Onea ließ die Teilnehmer:innen beim Morgensport und einem Schwimmtraining erfahren, was es bedeutet, Grenzen zu verschieben. „Grenzen gibt es nur im Kopf“, sagte er. Eine Botschaft, die vielen noch lange nachhallen wird. Auch der ehemalige Nationalteamtorhüter und heutige ORF-Experte Helge Payer machte in seinem Vortrag deutlich, wie wichtig mentale Stärke und Resilienz sind, um Rückschläge zu überwinden und langfristig erfolgreich zu bleiben.
Ein weiterer Höhepunkt war das Gespräch am Freitagabend. Unter der Moderation von Karin Bauer (DER STANDARD) erzählten Kabarettist Wolfgang „Fifi“ Pissecker, und die beiden Sozialunternehmerinnen Gabriele Gottwald-Nathaniel (Anton Proksch Institut und Gabarage und Verena Augustin (0816, Verein für individuelles Lernen) sehr offen von ihren eigenen Wegen ins Unternehmertum, von Hürden, Umwegen und den Momenten, in denen aus Ideen nachhaltige Wirkung wurde. Authentische Geschichten, die den Finalist:innen Mut machten, dranzubleiben und die eigenen Visionen weiterzuverfolgen.
Die diesjährigen Projekte spiegeln die Vielfalt sozialunternehmerischen Engagements in Österreich wider. Von artsip, das mit DIY-Mental-Health-Workshops für Resilienz sorgt, über Bananig, das „unperfekte“ Bananen rettet, bis zu digitalen Innovationen wie Grätzlwirtschaft, HelgaHilft, MindEcho, findmetherapy oder Pflegenavi – die Bandbreite reichte von Mental Health über Inklusion und Pflege bis hin zu Bildung und nachhaltigem Konsum. Auch Initiativen wie MINTor:in, MoveOn oder Swapindo zeigten, wie breit der Bogen zwischen lokaler Unterstützung, Empowerment junger Frauen und nachhaltigen Nachbarschaftslösungen gespannt ist.
Die 10 Finalist:innen und deren Projekte werden laufend auf Facebook und LinkedIn vorgestellt. Folgt uns dort, um keine Updates zu verpassen!