
Mary Davis: Die treibende Kraft hinter Special Olympics
Die CEO von Special Olympics, Mary Davis, steht seit 2016 an der Spitze der weltweit grössten Sportbewegung für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung. Im Interview verrät die tatkräftige Irin mehr über die schier grenzenlose Kraft des Sports und warum sie die Partnerschaft mit Coca‑Cola stolz macht.
2025/04/28
Sie hat bereits den Kilimanjaro und den Mont Blanc bestiegen und ist den New York City Marathon gelaufen. Mary Davis ist kein Berg zu hoch und diese sportliche Ambition zeigt sie nicht nur als Athletin, sondern seit 2016 auch in ihrer Arbeit als CEO von Special Olympics. Ihr Engagement für die Integration von Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung durch Sport begann aber schon viel früher. Bereits 1985 war sie bei dem Team dabei, das die ersten Regionalspiele, die Special Olympics European Games, ins Leben gerufen hat. Durch die Organisation der ersten World Summer Games ausserhalb der USA, den Spielen 2003 in Irland, machte sie als CEO die Special Olympics zu einer globalen Bewegung.
«Als CEO von Special Olympics beschäftigst du dich täglich mit dem Thema Inklusion. Wie trägt die globale Special-Olympics-Bewegung zur Inklusion von Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen bei?»
«Gesunder Geist – gesunder Körper‘, daran glauben wir. Wenn jemand im Sport eine gute Leistung erbringt, gibt dies der Person auch mehr Selbstvertrauen in anderen Bereichen ihres Lebens. Wenn es also darum geht, die Inklusion durch die Kraft des Sports aufzuzeigen, stehen unsere Athletinnen und Athleten an vorderster Front. Denn durch ihre sportliche Leistung verändern sie unsere Sichtweise auf Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen und zeigen uns auf, was alles möglich sein kann. Wir setzen uns deshalb in jedem Land, in dem wir als Organisation aktiv sind, dafür ein, Vorurteile abzubauen. Wir möchten die lokalen Gemeinschaften in allen Regionen dieser Welt einladen, ihre Denkweisen und ihr Verhalten gegenüber Menschen mit geistiger Beeinträchtigung zu verändern und Vorurteile abbauen.»



- Ski
- Dance
- Ice Skating
(Bilder: Special Olympics International)
«Wie kann Special Olympics uns als Gesellschaft positiv beeinflussen?»
«In erster Linie sind wir eine Sport-Organisation. Die Spiele und Wettbewerbe, die weltweit das ganze Jahr über stattfinden, sind das Fundament unserer Bewegung. Special Olympics ist heute in mehr als 200 Ländern vertreten. Die Anzahl Wettbewerbe, welche täglich stattfinden, ist dementsprechend bemerkenswert: Im Jahr 2023 wurden beispielsweise global fast 54'000 Special-Olympics-Wettkämpfe ausgetragen, das sind fünf Spiele pro Stunde! Special Olympics nutzt diese Wettkämpfe und die Kraft des Sports im Allgemeinen, damit Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen Ausdauer und Fitness entwickeln, mutig sein, glückliche Momente erleben und Freundschaften schliessen können. Darüber hinaus liegt unser Fokus auf der Inklusion. Durch das Kennenlernen und Erleben unserer Athlet:innen fördern wir die Akzeptanz und den Respekt für alle Menschen. Unser Ziel ist klar: Eine Welt, in der nicht zwischen ‚wir‘ und ‚sie‘ unterschieden wird. Eine Welt, in der es eine Million verschiedener Fähigkeiten gibt, aber keine Behinderungen.»



- Winner
- Snowshoeing
- Snowboarding
(Bilder: Special Olympics International)
«Was zeichnet die Partnerschaft zwischen Special Olympics und Coca‑Cola aus?»
«Es ist schwierig, sich Special Olympics ohne The Coca‑Cola Company vorzustellen – denn das mussten wir auch nie! Als Gründungspartner war Coca‑Cola die letzten 57 Jahre immer an unserer Seite und an vorderster Front mit dabei, um das schier endlose Potential von Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen und Entwicklungsstörungen zu feiern. Das Unternehmen unterstützt uns in der Aufgabe, durch die Kraft des Sports Menschen zusammenzubringen und dadurch letztendlich Leben zu verändern. Wir teilen die gleichen Werte wie Optimismus, Akzeptanz, Togetherness und den Grundsatz, überall auf der Welt Freude und soziale Inklusion zu schaffen. Es ist deshalb leicht zu erkennen, warum diese Partnerschaft in den letzten sechs Jahrzehnten so gut funktioniert hat. Die Zusammenarbeit mit Coca‑Cola ist eine Partnerschaft, auf die wir stolz sind.»

«Welche Bedeutung haben solche Partnerschaften für Organisationen wie Special Olympics?»
«Partnerschaften wie unsere historische Partnerschaft mit The Coca‑Cola Company sind essenziell, damit wir unsere Arbeit machen können. Denn sie helfen uns, noch mehr Menschen zu erreichen. Heute sind bereits rund 3.6 Millionen Athlet:innen mit geistigen Beeinträchtigungen bei Special Olympics registriert. Angesichts der Tatsache, dass weltweit bis zu 200 Millionen Menschen von geistigen Beeinträchtigungen und Entwicklungsstörungen betroffen sind, wird aber deutlich, dass noch viel Arbeit vor uns liegt. Ohne unsere tatkräftigen Partner wäre es uns nicht möglich, unsere Ziele zu erreichen. Wir haben das grosse Glück, von einer Vielzahl von Unternehmen, Regierungen und internationalen Organisationen auf der ganzen Welt unterstützt zu werden.»
