Am 17. November 2025 wurde das Finale des Get active Social Business Awards (GASBA) in der Executive Academy der Wirtschaftsuniversität Wien durchgeführt. Dieser Tag ist jedes Jahr eine besondere Gelegenheit zu zeigen, woran so viele engagierte Menschen arbeiten und wie vielfältig soziale Innovation in Österreich aussehen kann. Rund 120 Einreichungen haben heuer daran erinnert, dass gute Ideen oft dort entstehen, wo Herausforderungen im Alltag sichtbar werden.
Neun Projekte wurden eingeladen, ihre weiterentwickelten Konzepte vor Advisory Board und Live-Stream-Publikum zu präsentieren. In den Wochen davor hatten sie beim Coaching-Wochenende und in den anschließenden Wochen noch am Feinschliff ihrer Ansätze gearbeitet. Die drei ausgezeichneten Teams erhalten neben der finanziellen Unterstützung auch individuelle Beratung, damit ihre Lösungen weiter wachsen können.
Der diesjährige Hauptpreis des GASBA geht an MindEcho. Das Team hinter Benjamin Hindinger arbeitet an einer App, die individuelle Lautmuster von Menschen mit Sprachbeeinträchtigungen erkennt und in verständliche Sprache übersetzt. Besonders für Kinder, die sich nicht klar ausdrücken können und im Alltag oft überhört werden, kann das ein entscheidender Schritt in eine selbstbestimmte Zukunft sein.
Die App wird von Beginn an gemeinsam mit Betroffenen entwickelt: Ein Ansatz, der sicherstellt, dass das, was technisch möglich ist, auch tatsächlich im Alltag hilft. Mit dem Förderbetrag von 73.500 Euro kann MindEcho die nächsten Schritte in der Entwicklung setzen und die Anwendung für mehr Familien zugänglich machen.
Der zweite Platz geht an HelgaHilft, eine Plattform, die psychoonkologische Unterstützung leichter zugänglich macht. Menschen mit einer Krebsdiagnose (und ihre Angehörigen) erhalten dort schnelle, qualitätsgesicherte Beratung und psychoedukative Webinare. Ein Erstgespräch ist kostenlos und innerhalb kurzer Zeit verfügbar. Für viele Betroffene bedeutet das eine Entlastung in einer ohnehin herausfordernden Phase. HelgaHilft erhält 5.000 Euro.
Der dritte Platz geht an Pflegenavi, ein Projekt, das die Klientengeldverwaltung in Pflege- und Betreuungseinrichtungen digitalisiert. Mit einer Wallet- und Bezahlkartenlösung schafft Pflegenavi Transparenz, Rechtssicherheit und weniger manuellen Aufwand im Umgang mit Klientengeldern. Das Projekt wird mit 3.500 Euro unterstützt.
Neben den drei Preisträgern standen noch sechs weitere Projekte im Finale, die jeweils an ganz unterschiedlichen Hebeln ansetzen und zeigen, wie breit Social Business gedacht werden kann. Mehr zu allen Finalist:innen des GASBA 2025 gibt es hier.
artsip entwickelt kreative Workshops wie Keramikmalen oder Stricken, die jungen Menschen helfen, Stress abzubauen und Resilienz zu stärken. Niedrigschwellig, evidenzbasiert und ohne Berührungsängste.
Bananig rettet überreife Bananen und verarbeitet sie gemeinsam mit Menschen mit Behinderungen zu Püree und veganem Bananenbrot, das bereits in Wiener Cafés angeboten wird.
findmetherapy erleichtert den Zugang zu Psychotherapie, indem Nutzer:innen kostenlos mit passenden Therapeut:innen gematcht werden.
MINTor:in begleitet junge Frauen mit erschwertem Bildungszugang dabei, Selbstvertrauen aufzubauen und Interesse an Technik zu entwickeln. Später geben sie ihr Wissen in Workshops an Kinder weiter.
MoveOn bringt über einen mobilen Sozialarbeits- und Bildungsbus Unterstützung direkt zu Jugendlichen, die auf anderen Wegen schwer erreichbar sind und Orientierung im Alltag brauchen.
Swapindo ermöglicht das Leihen, Tauschen und Kaufen von Dingen in der Nachbarschaft und unterstützt damit nachhaltigen Konsum und lokale Gemeinschaften.
Seit 2007 begleitet der Get active Social Business Award Menschen, die gesellschaftliche Probleme und Ungleichheiten praktisch lösen wollen. Vieles hat sich in den letzten Jahren verändert, aber eines ist gleich geblieben: Viele sozialunternehmerische Projekte brauchen am Anfang vor allem Raum, Zeit, Feedback und eine kleine finanzielle Starthilfe, um aus einer Idee etwas Dauerhaftes zu machen.
Der Award unterstützt dabei mit Coaching, einem Expert:innen-Netzwerk und der Möglichkeit, die eigene Arbeit sichtbarer zu machen. Auch heuer konnte man gesehen, wie viel in kurzer Zeit möglich wird, wenn motivierte Teams intensiv an ihren Konzepten arbeiten und ihre Vision eines besseren Zusammenseins in die Realität umsetzen
Auch nächstes Jahr wird es wieder einen GASBA geben. Details zur Einreichung gibt es im Frühjahr 2026. Folgt uns auf LinkedIn und Facebook, um keine Updates zu verpassen!