Das deutsche Pfandsystem: eine lange Tradition und hohe Rücklaufquote

Ein Samstagmorgen vor einem Supermarkt in Berlin: Mit Tüten voller Flaschen und Dosen stehen die Menschen hier Schlange. Die Verpackungen sind leer – und dennoch etwas wert: das Pfand, das die Konsumentinnen und Konsumenten zusätzlich zum Getränkepreis beim Kauf bezahlt haben. Das gibt es bei der Abgabe wieder zurück.

Pfandautomaten in den Supermärkten erkennen, welche Art von Pfandflasche zurückgegeben wird und wissen automatisch, wie viel zurückgezahlt werden muss. Das deutsche Pfandsystem unterscheidet zwei Arten von Getränkeverpackungen: Mehrweg- und Einwegverpackungen – egal ob sie aus Glas, Aluminium oder aus PET bestehen.

Wichtig für die Rückgabe:
 

  • Mehrwegflaschen kann man in der Regel überall dort abgeben, wo sie verkauft werden. Die Händler zahlen das Pfand aus und geben die leeren Flaschen und Kisten an die Hersteller zurück.
  • Mit wenigen Ausnahmen für Kioske und kleine Läden müssen alle Händler in Deutschland, die Getränke in Einwegpfandverpackungen verkaufen, diese auch zurücknehmen. Egal, ob sie im eigenen Geschäft verkauft wurden oder nicht.

Bereits 1929 führte Coca‑Cola in Deutschland die erste wiederbefüllbare Flasche ein – es war die ikonische 0,2-Liter-Glasflasche. Heute werden bepfandete Coca‑Cola Mehrwegflaschen mehrfach wiederverwendet. Und auch PET-Einwegflaschen können ein neues Leben haben. Voraussetzung: Das Material der Flaschen wird im Kreislauf gehalten – und zwar über das Pfandsystem.

Wichtig im Sinne der Nachhaltigkeit:

Das Pfandsystem sorgt dafür, dass der Rücklauf von Getränkeflaschen und -kisten sehr hoch ist und die gebrauchten Verpackungen zurück in den Wertstoffkreislauf in Deutschland kommen. Egal, ob Einweg oder Mehrweg: 99,9 Prozent der von Coca‑Cola in den Markt gebrachten Flaschen und Dosen sind bepfandet. Und rund 98 Prozent der bepfandeten PET-Mehrweg- und Einwegverpackungen kommen hierzulande über das Pfandsystem zurück.

Was genau passiert mit zurückgegebenen Einwegpfandflaschen?

Nach Rückgabe über das Pfandsystem werden die Einwegpfandflaschen recycelt. Aus dem recycelten Material können neue Flaschen hergestellt werden. Das Material wird aber auch zur Herstellung anderer Produkte genutzt. So kommt es zum Downcycling des hochwertigen Materials, welches dann nicht mehr für Getränkeflaschen verwendet werden kann. Daher setzen wir uns dafür ein, dass aus PET-Einwegflaschen wieder Flaschen werden. Denn: Mit einem funktionierenden Flasche-zu-Flasche-Kreislauf könnten wir in Deutschland jedes Jahr 214.000 Tonnen neues Plastik und 60.000 Tonnen CO2 einsparen.

Warum gibt es unterschiedlich hohes Pfand?

CocaCola Mehrwegflaschen sind mit 15 Cent bepfandet. Die Höhe des Mehrwegpfands ist in Deutschland nicht gesetzlich geregelt. Das System ist historisch gewachsen mit dem Ziel, möglichst viele Flaschen zum Wiederbefüllen zurückzubekommen. Das Pfand für Einwegpfandflaschen und Dosen ist mit 25 Cent gesetzlich vorgeschrieben. Die Regelung wurde im Verpackungsgesetz festgelegt, um zu vermeiden, dass Verpackungen in der Natur landen oder im Restmüll entsorgt werden. Es soll einen Anreiz für Konsumentinnen und Konsumenten schaffen, Getränkeverpackungen wieder zurückzubringen.