Zwei Männer in einem Labor.

Innovationslabor Brüssel

Hier entstehen die neuen Getränke von Coca‑Cola. Hier dreht sich alles um den guten Geschmack – und die Reduzierung von Kalorien

Anderlecht, ein Vorort von Brüssel: Hier entsteht, was wir morgen trinken. Im Innovationslabor von Coca‑Cola arbeiten 70 Expertinnen und Experten daran, die Geschmäcker von etwa zwei Milliarden Menschen zu treffen. Sie entwickeln neue Getränke und perfektionieren die bestehenden – für Europa, Afrika, den Mittleren Osten und Teile Südasiens.

PST! BITTE LEISE. Und den Kittel anziehen. Wir sind im zweitgrößten Coca‑Cola Innovationslabor der Welt. Ihr habt vielleicht gehört, dass die geheime Rezeptur von Coca‑Cola in einem Tresor in Atlanta liegt. Aber hier forschen wir an neuen Rezepturen für die Zukunft. Wir prüfen ständig, wie unsere Getränke schmecken und wie wir sie immer weiter verbessern können. Hier entstehen die neuen Coca‑Cola Produkte, hier dreht sich alles um den guten Geschmack – und die Reduzierung von Kalorien.

Eine riesige Coca‑Cola Flasche markiert den Eingang, die Räume sind groß und lichtdurchflutet. „Fenster und Licht sind unerlässlich für die Kreativität“, sagt Rodrigue Theys. Er ist World Director, Research Division on Sparkling and Adult Drinks bei Coca‑Cola. Bis zu 400 Neuentwicklungen entstehen pro Jahr in Anderlecht. 80 Prozent der Getränke, die Coca‑Cola in Europa verkauft, fanden hier ihren Ursprung.

Rund 400 neue Getränke entstehen im Coca‑Cola Innovationslabor. Pro Jahr.

Insgesamt betreibt Coca‑Cola weltweit sechs Innovationslabore: Auch in Mexiko City, in Tokio und Shanghai sowie in Atlanta und Apopka (Florida) wird daran gearbeitet, die sich wandelnden Verbraucherwünsche möglichst perfekt zu erfüllen – mit Verfeinerungen und Neuentwicklungen für Kaffee und Tee, Vitaminwasser, zuckerreduzierte oder -freie Getränke. Aus Brüssel stammt unter anderem Coca‑Cola Zero Sugar.

Innovation. Das ist der rote Faden, der sich durch die Entwicklung von Coca‑Cola zieht. Es ist ja schon eine Weile her, seit der amerikanische Apotheker John Stith Pemberton im Jahr 1886 ein Getränk entwickelte, das Kopfschmerzen und Müdigkeit vertreiben sollte. Wir haben es seitdem immer weiterentwickelt, etwa mit der Einführung von Coca‑Cola light oder der kalorien- und zuckerfreien Coca‑Cola Zero Sugar , die fast so schmeckt wie die klassische Coke – nur eben ohne Zucker.

Jedes dritte Getränk von Coca‑Cola enthält wenig oder gar keine Kalorien.

Was ist notwendig, um ein neues zuckerfreies Produkt zu entwickeln, das dennoch gut schmeckt? Wir probieren einen Hauch Stevia-Extrakt*. Ein Süßstoff natürlichen Ursprungs, der zuerst leicht bitter und dann sehr süß schmeckt. Ein Löffel Stevia-Extrakt hat die gleiche Süßkraft wie eine ganze Packung Zucker, nur fast ohne Kalorien. Aber das sensorische Erlebnis im Mund ist anders. Deshalb versuchen wir ständig es zu verbessern, denn dieser Aspekt ist für das gesamte Ergebnis sehr wichtig. Wir verwenden Stevia-Extrakt zum Beispiel in Sprite. Dank des Einsatzes von Stevia-Extrakt enthält auch Sprite immer weniger Zucker.

Mehrere Flaschen mit einer farblosen Flüssigkeit in einem Karton.

SENSORISCHES Erlebnis? Sprite auf dem Prüfstand

Rund 1,9 Millionen Euro hat Coca‑Cola in das Labor investiert. Um neue Getränke unter Real-Bedingungen zu testen, gibt es sogar eine komplette Abfüllungsmaschinerie, mit der untersucht wird, wie sich das abgefüllte Getränk unter Produktionsbedingungen verhält.

Für die Arbeit an neuen Geschmacksrichtungen stehen mehr als 1.600 Aromen bereit, ein unerschöpflicher Vorrat an Möglichkeiten und Variationen. „Wie in einer Küche können auch hier im Innovationslabor aus den gleichen Zutaten natürlich zwei sehr unterschiedliche Rezepte entstehen, die sich in Sachen Süße, Blumigkeit und Farbe deutlich voneinander unterscheiden“, sagt Hilde Draye, Managerin aus der Forschungsabteilung.

Da sich die Ideen der Entwicklerinnen und Entwickler ebenso voneinander unterscheiden wie die Geschmäcker der Verbraucherinnen und Verbraucher, ist besonders ihr Urteil gefragt, bevor ein neues Getränk im Supermarktregal steht: Zu den umfangreichen Studien gehören in Anderlecht Verkostungen mit bis zu 500 Personen. Ist eben alles Geschmacksache.

*Steviolglycoside