Von Flasche zu Flasche: Recycling, Upcycling, Downcycling – kennst Du die Unterschiede?

Einweg oder Mehrweg? PET oder rPET? Und was genau steckt eigentlich hinter dem Pfandsystem? Viele Begriffe und viele Fragezeichen. Obwohl in Deutschland das Prinzip des Wiederverwendens und Weiterverwendens von Flaschen eine lange Geschichte hat und unser Pfandsystem als führend gilt, weiß laut einer aktuellen Umfrage (siehe unten) die Mehrheit der Befragten nicht wirklich, was mit ihren Getränkeflaschen nach dem Gebrauch passiert. Wir erklären die für uns wichtigsten Begriffe und warum Kreislaufwirtschaft notwendig ist.

Recycling, Upcycling oder Downcycling – es besteht Aufklärungsbedarf

Wir von Coca‑Cola Deutschland haben nachgefragt und im Rahmen einer repräsentativen Civey-Umfrage[1] herausgefunden: Die Mehrheit der Befragten (51 Prozent) hierzulande kennt den Unterschied zwischen Recycling, Upcycling und Downcycling nicht.

Coca-Cola Civey-Umfrage - Unterschiede

Laut der aktuellen Coca‑Cola Umfrage verbindet die junge Generation (18 bis 29 Jahre) mit dem Downcycling von PET-Getränkeflaschen – im Vergleich zu anderen Altersgruppen – am häufigsten die Abwertung des Produkts (19,2 Prozent) und den Verbrauch von Ressourcen (11,8 Prozent). Damit kommen sie der Bedeutung und den Folgen dieses Prozesses schon nahe:

Wird aus dem PET etwas anderes als eine Getränkeflasche, kommt es zum Downcycling des hochwertigen Materials. Dieses Material kann im klassischen Recyclingverfahren nicht wieder zu einer Getränkeflasche verarbeitet werden[1] . Dabei könnten mit einem möglichst geschlossenen Flasche-zu-Flasche-Kreislauf in Deutschland jedes Jahr 214.000 Tonnen neues Plastik und 60.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Deshalb fordern wir als Coca‑Cola von der Politik in Deutschland ein Erstzugriffsrecht auf recyceltes PET für Getränkehersteller umzusetzen, um diese wichtige Ressource in einem geschlossenen Kreislauf zu halten.

Coca-Cola Civey-Umfrage - Was passiert mit PET-Einwegflaschen

Das deutsche Pfandsystem: eine lange Tradition oder die große Unbekannte?

Es ist etwas paradox – knapp 98 Prozent der Flaschen kommen über das Pfandsystem zurück. Es ist gelebte Praxis. Die Civey-Umfrage hat aber ergeben, dass sich viele Befragte nicht mit dem deutschen Pfandsystem auskennen bzw. nur teilweise Interesse an diesem wichtigen Schritt zu mehr Nachhaltigkeit besteht. So ist es der Mehrheit (54,2 Prozent) der jungen Generation (18-29 Jahre) „nicht“ oder „eher nicht“ wichtig zu wissen, was mit PET-Einwegflaschen passiert, nachdem sie diese in das Pfandsystem zurückgegeben haben. Im Gegensatz dazu ist die ältere Generation (65+) sehr interessiert daran, wie es mit den PET-Einwegflaschen nach der Rückgabe weitergeht. Zu Recht, denn unser Pfandsystem ist der erste wichtige Schritt, um Ressourcen-Kreisläufe zu etablieren.

Das deutsche Pfandsystem unterscheidet zwei Arten von Getränkeverpackungen: Mehrweg- und Einwegverpackungen. Auf Mehrwegflaschen muss in Deutschland immer Pfand gezahlt werden, egal ob sie aus Glas oder aus PET-Kunststoff bestehen und egal welches Getränk sich darin befindet. Dieses Pfandsystem gibt es schon sehr lange. Bereits 1929 führte Coca‑Cola in Deutschland die erste wiederbefüllbare Flasche ein – es war die ikonische 0,2-Liter-Glasflasche. Heute werden bepfandete Coca‑Cola Mehrwegflaschen in ihrer bestehenden Form mehrfach wiederverwendet. Im Falle der 1,0 Liter PET-Mehrwegflaschen wird sie im Durchschnitt 15-mal wiederbefüllt. Sie werden außerdem regional abgefüllt, was für kurze Transportwege sorgt.

Im Jahr 2003 wurde zusätzlich das Pfand auf bestimmte Einweg-Getränkeverpackungen eingeführt. Die Höhe ist gesetzlich festgeschrieben: 0,25 Euro pro Flasche. Heute liegt die Rücklaufquote in Deutschland bei über 98 Prozent. Damit können auch PET-Einwegflaschen ein neues Leben haben. Voraussetzung: Das Recyclingmaterial der Flaschen wird im Kreislauf gehalten. Ihr nachhaltiger Vorteil kann sich sehen lassen: Eine Flasche aus recyceltem PET hat einen bis zu 50 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck als eine Flasche aus ganz neuem Material. Kurz: Das Pfandsystem ist wichtig, um Materialien in Kreisläufen zu halten.

Coca-Cola Civey-Umfrage - Was verbinden Sie mit "Recycling"

Flasche-zu-Flasche-Kreislauf: die bekannteste Lösung für mehr Nachhaltigkeit

Mit unserer weltweiten „World Without Waste“-Strategie möchten wir als Coca‑Cola eine Wirtschaft mit möglichst geschlossenen Materialkreisläufen etablieren. Erfreulich ist, dass das Bewusstsein der Menschen in Deutschland laut der Umfrage für dieses wichtige Anliegen bereits geschärft ist. Durch alle Altersklassen hindurch verbindet die Mehrheit der Befragten (60,9 Prozent) mit dem Recycling von PET-Getränkeflaschen, dass das Material zu neuen PET-Flaschen verarbeitet wird. Außerdem ist die Verarbeitung von PET-Flaschen zu neuen PET-Flaschen durch alle Altersgruppen hinweg am bekanntesten – und sie wird am häufigsten (69,7 Prozent) als nachhaltig wahrgenommen.

Ziel und Weg sind also klar: Nun müssen noch die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden – sprich Downcycling von wichtigen Ressourcen vermieden und das Erstzugriffsrecht der Lebensmittelbranche auf recyceltes PET eingeführt werden.

 

[1] Für die Civey-Umfrage wurden im Zeitraum vom 26. bis 28.3.2024 deutschlandweit 5.005 Teilnehmer*innen über 18 Jahre befragt.